Überblick über die römische Geschichte

 

1. Die sagenhafte Gründung Roms

 

Zehn Jahre hatten die Griechen Troja belagert, bis es ihnen endlich mit der List des hölzernen Pfer­des gelang, die Stadt zu erobern. Aus dem völligen Untergang der Stadt konnte sich der Held Äneas, Sohn der Göttin Venus, mit einigen anderen Trojanern retten. Nach langen Irrfahrten im Mittelmeer kamen sie endlich nach Italien. Nachdem sie dort in verlustreichen Kämpfen ein Hei­matrecht erobert hatten, heiratete Äneas die Tochter des Königs von Latium. Der Sohn aus dieser Ehe gründete in der Nähe die Stadt Alba Longa, wo seine Nachkommen lange herrschten. Nach vielen Generationen kam es zu einem Streit um die Herrschaft unter den Königssöhnen Numitor und Amulius. Numitor, der rechtmäßige Herrscher, wurde vertrieben. Jedoch brachte seine Tochter, die sich heimlich mit dem Kriegsgott Mars verheiratet hatte, die Zwillinge Romulus und Remus zur Welt. Da Amulius dieser Kinder wegen um seinen Thron fürchtete, wollte er sie töten und ließ sie in einem Korb auf dem Tiber aussetzen. Sie wurden jedoch am Fuße des Palatin angeschwemmt. Eine Wölfin ernährte sie. Schließlich fand sie ein Hirt, der beide aufzog.

Als Romulus und Remus erwachsen waren, töteten sie Amulius und setzten ihren Großvater wieder als König ein. An dem Ort aber, an dem sie gefunden worden waren, beschlossen, sie eine Stadt zu gründen.

Über den zukünftigen Herrscher und den Namen der Stadt kam es zu einem Streit. Daher ließen die Brüder diese Frage durch den Flug der Vögel entscheiden. Da für Romulus doppelt so viele Adler erschienen wie für Remus, wurde die Stadt Rom genannt.

Die gerade entstehenden Stadtmauern übersprang Remus, um seinen Bruder zu verspotten, und wurde deshalb von seinem Bruder erschlagen.

Bewohner der Stadt waren zunächst nur Hirten der Gegend. Romulus jedoch nahm auch Vertrie­bene und Flüchtlinge als Bürger auf. Da es in Rom anfangs an Frauen fehlte, gewannen die Römer durch eine List Mädchen der benachbarten Sabiner zu Ehefrauen.

 

2. Forschungsergebnisse zur Stadtgründung

 

Ungefähr um 1000 v. Chr. wanderten verschiedene Volksstämme nach Italien ein. Zu ihnen gehör­ten die Latiner, die sich in der nach ihnen benannten Landschaft am Unterlauf des Tiber nieder­ließen. Die Keimzelle der Stadt Rom war vermutlich eine Siedlung auf dem Palatin, einem der sie­ben Hügel Roms. Aber auch die anderen Hügel wurden wenig später von den Sabinern besiedelt.

Etwa zur gleichen Zeit wanderten Etrusker von Osten nach Italien ein und bauten zwischen Tiber und Arno zahlreiche Stadtherrschaften auf. Vermutlich haben die Etrusker um 575 v. Chr. die auf den Hügeln zerstreuten Siedlungen zu einer Stadtgemeinde zusammengeschlossen. Nun herrschte auch in Rom ein etruskischer König (rex). Diesem König stand beratend der "Rat der Alten", der Senat (von senex) zur Seite. Mitglieder des Senats waren die Patrizier, die Oberhäupter der wenigen reichen Adelsfamilien. Die Masse des Volkes, die Plebejer, bestand aus Bauern, wenigen Handwerkern und Händlern und trat in der Heeresversammlung zusammen.

 

3. Die Zeit der Republik

 

3.1.  Die Verfassung der Republik

 

Als letzter in der Reihe der etruskischen Könige wird Tarquinius Superbus genannt. Um 500 v. Chr. wurde er von den Römern unter der Führung der Adeligen vertrieben. Ihren Staat nannten die Römer nun "res publica". Inhaber der politischen Macht waren von nun an die Adeligen. Um allzu große persönliche Macht zu verhindern, übertrugen die Römer die höchste Gewalt im Staate jeweils auf ein Jahr zwei gleichberechtigten Beamten, den Konsuln, die sich gegenseitig kontrollieren soll­ten. Sie hatten den Oberbefehl (imperium) über das Heer und die zivile Regierungsgewalt und wur­den vom Senat beraten. Die Prätoren waren als Vertreter der Konsuln für die Rechtsprechung zu­ständig, die Ädilen vor allem für die Tempelverwaltung, für die Versorgung der Stadt Rom, für die Polizei und die Spiele. Die Quästoren verwalteten die Staatskasse. Alle regierenden Staatsbeamte (Magistrate) wurden von der Volksversammlung gewählt. Konsul konnte nur werden, wer zuvor alle anderen Ämter durchlaufen hatte.

Besonderes Ansehen genossen die Zensoren, die für eine Amtsdauer von eineinhalb Jahren aus dem Kreis der ehemaligen Konsuln gewählt wurden. Sie überprüften unter anderem die Bürger- und Senatslisten, wachten über die Einhaltung der guten Sitten und konnten Senatsmitglieder aus dem Senat ausschließen.

In den Ständekämpfen (bis 287 v. Chr.) erkämpften sich die Plebejer den Zugang zu den höchsten Staatsämtern. So entstand aus den Patriziern und Plebejern eine neue Führungsschicht, die sich Nobilität nannte. Ferner gab es eigene plebejische Beamte, die zehn Volkstribunen, die unverletz­lich waren und durch ihr Veto im Interesse des Volkes jeden Beschluss oder jede Maßnahme eines Beamten aufheben oder die Durchführung verhindern konnten.

 

3.2. Rom wird Großmacht

 

Bis um 270 v. Chr. dehnten die Römer in zahlreichen Kriegen ihren Macht- und Einflussbereich über Latium und Mittelitalien bis nach Süditalien aus. Dabei entwickelten sie verschiedene Weisen, ihre Vorherrschaft zu festigen und zu halten: Anfangs unterwarfen sie die Besiegten. Später mach­ten sie die Unterlegenen zu Bundesgenossen (socii). Diese blieben selbständig, mussten aber die Römer im Krieg mit eigenen Truppen unterstützen. Schließlich überzogen die Römer Italien mit einem Netz von Siedlungen, sog. Kolonien, in die sie bewaffnete Siedler schickten. Die Kolonisten hatten nicht nur die Aufgabe, das Land zu bebauen, sondern sollten vor allem die Verbindung zur Hauptstadt aufrecht erhalten und Land und Leute überwachen.

Größter Konkurrent als Handels und Militärmacht für Rom war Karthago, das von Nordafrika aus zahlreiche Handelsniederlassungen und Stützpunkte gegründet und auf Sizilien ein größeres Gebiet unter seine Herrschaft gebracht hatte.

Zum Krieg zwischen Rom und Karthago kam es, als bei einem Streit unter den Griechen Siziliens beide zu Hilfe gerufen wurden. Dieser 1. Punische Krieg (264 - 241 v. Chr.) endete nach zahl­reichen wechselvollen Kämpfen mit einem Sieg der Römer, die um Karthago gewachsen zu sein, zunächst eine Flotte bauen und den Seekrieg erlernen mussten. Sizilien kam als erstes Gebiet außer­halb Italiens unter römische Herrschaft und wurde zur ersten römischen Provinz.

Der Anlass zum 2. punischen Krieg (218 - 202 v. Chr.) war der Angriff des punischen Feldherrn Hannibal auf die spanische Stadt Sagunt, die mit Rom verbündet war. Hannibal zog mit einem Landheer über die Pyrenäen und die Alpen und fügte den Römern in Italien schwere Verluste zu. Die Entscheidung des Krieges suchten die Römer in Afrika. Hannibal musste Italien aufgeben. 202 v. Chr. besiegte das römische Heer unter Scipio die Karthager vollständig.

Karthago musste Spanien an Rom abtreten, große Summen an Kriegsentschädigung bezahlen und durfte nur noch mit römischer Erlaubnis Krieg führen.

Im Jahre 146 v. Chr., am Ende des 3. punischen Krieges, wurde Karthago von Römern völlig zer­stört.

In den Kriegen gegen den Makedonenkönig Philipp V. errangen die Römer die Herrschaft über Griechenland.

Im Jahre 133 v. Chr. erbten sie von König Attalos das Reich von Pergamon in Kleinasien.

121 v. Chr. riefen die Griechen in Massilia (Marseille) die Römer zu Hilfe gegen die Gallier. Süd­gallien wurde römische Provinz.

Das römische Imperium umfasste damit große Teile der damals bekannten Welt. Rom war zur Weltmacht geworden.

Die Provinzen wurden von ehemaligen Konsuln und Praetoren (Prokonsulen und Propraetoren) als Statthalter verwaltet.

 

3.3. Die Krise der Republik

 

In der Mitte des 2. Jahrhunderts geriet die römische Herrschaft in eine schwere Krise, da das gewaltige Herrschaftsgebiet von einer stadtstaatlichen Gesellschaft und deren Ordnungsprinzipien nicht mehr regiert werden konnte. Das zeigte sich auch im Wirtschaftsleben. Die Senatoren legten ihr Geld überwiegend in Grundbesitz an, da ihnen Handelsgeschäfte untersagt waren. Da Ackerland nicht in genügendem Maße vorhanden war, bemächtigten sie sich des Staatslandes. Da das römi­sche Heer zumeist aus Bauern bestand, die sich selbst ausrüsten mussten, viele Bauern aber durch die zahlreichen Kriege nicht mehr in der Lage waren, ihr Land zu bearbeiten, und verarmten, setzte Tiberius Gracchus, ein Volkstribun des Jahres 133 v. Chr. unter Verstößen gegen die Verfassung ein Gesetz durch, das den Besitz von Staatsland beschränkte und das frei werdende Land landlosen Bauern zuteilte. Anhänger dieser Politik wurden Popularen, ihre Gegner Optimaten genannt. Die Gesetzgebung des Tiberius Gracchus und seine rigorosen Methoden empörten die Optimaten so sehr, dass sie ihn und dreihundert seiner Anhänger erschlagen ließen. Die Landverteilung, die das gracchische Ackergesetz vorsah, wurde dennoch fortgesetzt.

Auch der Bruder des Tiberius Gracchus, Gaius, der zehn Jahre später als Volkstribun weitere Reformgesetze durchzusetzen versuchte, scheiterte.

Nach dem Tod des Gaius Gracchus (121 v. Chr.) blieb der römische Staat fast zwanzig Jahre hin­durch von schweren inneren Erschütterungen verschont. Doch gerade in dieser Zeit zeigten sich in den Provinzen Mängel römischer Herrschaftsorganisation, die zum Krieg mit dem Numiderkönig Jugurtha und zu Einfällen von Germanenstämmen in das Reich führten. Die traditionelle römische Militärordnung erwies sich als unfähig, die anstehenden Probleme zu lösen. Eine Lösung bot die Heeresreform des Marius (Sieger gegen Jugurtha), die unter anderem vorsah, dass besitzlose Solda­ten vom Staat ausgerüstet wurden und nach dem Militärdienst eine Altersversorgung in Form einer Bauernstelle erhielten. Das römische Heer verlor damit den Charakter eines bäuerlichen Miliz­heeres und wurde zu einem Berufsheer. Mit diesem Heer gewannen die Feldherren ein großes Machtpotential, das sie auch im politischen Tageskampf einsetzen konnten.

Zum erneuten Streit zwischen Optimaten und Popularen kam es wegen der Führung des Krieges gegen den König Mithridates von Pontos (Kleinasien). Der Senat übertrug im Jahre 88 v. Chr. Sulla, der sich im Krieg gegen Jugurtha ausgezeichnet hatte, das Kommando, doch ein Volkstribun nahm es ihm im gleichen Jahr wieder ab und übertrug es durch Gesetz dem Marius. Sulla, der zum Krieg gegen Mithridates rüstete, zog mit seinem Heer nach Rom, vernichtete die Anhänger des Marius und ließ über hunderttausend politische Gegner ächten (Proskriptionen). Durch Volks­beschluss ließ er sich das Amt des Diktators auf unbestimmte Zeit geben und ordnete den Staat neu, um die Herrschaft des Senats bzw. der Nobilität in traditioneller Weise zu sichern. Auch die Ver­hältnisse im Osten wurden konsolidiert. 79 v. Chr. legte er die Diktatur freiwillig nieder.

Bei den äußeren Bedrohungen der folgenden Jahre (Sklavenaufstände, erneuter Krieg gegen Mithridates) erwiesen sich die Feldherren Pompeius und Crassus als erfolgreich. Beide wurden für das Jahr 70 v. Chr. zu Konsuln gewählt. Während dieser Amtszeit wurde die Gesetzgebung Sullas kompromissbereit umgestaltet, so dass die Gefahr innerer Unruhen zunächst gebannt schien. Vor allem Pompeius erwarb sich in den folgenden Jahren großen militärischen Ruhm, da es ihm gelang mit einer außerordentlichen Kommandogewalt, die ihm vom Senat verliehen worden war, der See­räuberplage Herr zu werden. Da der Senat aber dennoch Pompeius Neuordnung im besiegten Gebiet und die Versorgung der Veteranen ablehnte, verbündete er sich mit Crassus, der ein riesiges Vermögen besaß, und Caesar, dem geschicktesten und ehrgeizigsten Politiker der damaligen Zeit, und sprach mit ihnen ein gemeinsames politisches Programm ab. Im Jahre 59 v. Chr. wurde Caesar zum Konsul gewählt und konnte nicht zuletzt mit der Hilfe der Veteranen des Pompeius dessen Forderungen durchsetzen.

Von 58 bis 50 v. Chr. hielt sich Caesar als Prokonsul in der Provinz Gallien auf und eroberte in die­ser Zeit das gesamte freie Keltenland.

Zum Bruch zwischen Caesar und Pompeius Crassus war 53 v. Chr. im Krieg gegen die Parther gefallen kam es, als Pompeius als Konsul des Jahres 52 v. Chr., durch Caesar Machtzuwachs in Gallien misstrauisch geworden, im Bündnis mit dem Senat ein Gesetz erließ, das Caesar , wenn er sich um das Konsulat des Jahres 49 v. Chr. bewerben wollte, zwang, als Privatmann nach Rom zu kommen.

Da beschloss Caesar mit seinem Heer nach Rom zu marschieren und eine gewaltsame Entscheidung herbeizuführen. Das war der Beginn des Bürgerkrieges.

Kampflos besetzte Caesar in kurzer Zeit Italien , besiegte dann Pompeius und dessen Anhänger in Spanien, Griechenland und Nordafrika und kehrte als Sieger nach Rom zurück.

In Rom baute Caesar seine Alleinherrschaft entschlossen auf. Er ließ sich zum Diktator auf Lebens­zeit ernennen und behielt den Oberbefehl über das Heer. Auch die Vollmacht des Zensoren und die Rechte des Volkstribun ließ er sich übertragen.

Dem Senat gegenüber ließ Caesar seine Macht deutlich spüren, so dass sich im Senat eine republi­kanische Opposition bildete. Zwar hatte Caesar das Diadem, die Königsbinde, die ihm der Konsul Marcus Antonius auf einem Fest angeboten hatte, zurückgewiesen, aber es hielt sich dennoch das Gerücht, er bereite die Königsherrschaft vor. So wurde Caesar im März 44 v. Chr. von einer Gruppe von Senatoren ermordet. Seine Leichenfeier wurde jedoch zum Ausgangspunkt eines neuen Bürgerkrieges zwischen Caesaranhängern und Caesarmördern.

 

4. Die Herrschaft des Kaiser Augustus

 

Nach Caesar Tod bildeten wieder drei Männer ein Triumvirat, der Konsul Marcus Antonius, ein alter Freund Caesars, der 18jährige Octavian, Großneffe und Erbe Caesars, und Caesars Stellver­treter in Rom Lepidus.

Das Heer der Caesarmörder wurde bei Philippi in Griechenland von Antonius besiegt. Darauf teil­ten die Sieger das Reich auf. Antonius erhielt den Osten, ging nach Ägypten und heiratete dort die Königin Kleopatra. Lepidus bekam die Provinz Afrika, Octavian Italien und Rom. Doch da Anto­nius in Alexandria selbstherrlich wie ein orientalischer König herrschte, entzog ihm der Senat auf das Betreiben Octavians seine Ämter und erklärte Kleopatra den Krieg. Bei Actium vor der West­küste Griechenlands wurde die Flotte des Antonius besiegt. Als Octavian in Alexandria erschien, nahmen sich Antonius und Kleopatra das Leben. Octavian machte Ägypten zur römischen Provinz und kehrte als Sieger nach Rom zurück (30 v.Chr.)

Lepidus musste sich mit dem Amt des Pontifex Maximus begnügen, Octavian war Alleinherrscher. Er zeigte sich bei der Festigung seiner Herrschaft vorsichtiger als Caesar. Seine Befugnisse als Dik­tator legte er nieder, dagegen ließ er sich auf Lebenszeit die Amtsgewalt eines Volkstribunen, eines Konsuls mit dem Oberbefehl über das Heer und die Führung der Außenpolitik übertragen. Außer­dem ließ er sich vom Senat die Ämter eines Zensors und  nach dem Tod des Lepidus  des Pontifex maximus übertragen. Er erhielt die Ehrentitel "Vater des Vaterlandes" und "Augustus", der Erhabe­ne, wie Octavian seit dieser Zeit genannt wurde. Er selbst nannte sich Princeps (der erste der Bür­ger). Sein Titel lautete Imperator Caesar Augustus.

Der Senat blieb auch künftig bestehen, wurde aber gesäubert und mit den Anhängern des Augustus aufgefüllt. Um den Staat regieren und verwalten zu können und um die Schäden der Bürgerkriege zu beseitigen, schuf Augustus neue Verwaltungseinrichtungen. Er setzte nur ihm selbst verantwort­liche Beamte ein; diese wechselten nicht mehr jährlich und wurden gut bezahlt. Als größte Leistung des Augustus empfanden die Römer die Wiederherstellung des Friedens.

Im Jahre 14 n. Chr. starb Augustus. Zu seinem Nachfolger hatte er schon Jahre zuvor seinen Stief- und Adoptivsohn Tiberius bestimmt. Diese Nachfolge wurde ohne wesentlichen Widerstand von Senat und Bevölkerung hingenommen. Damit wurde der Prinzipat zur Erbmonarchie.

 

5. Rom der Päpste

 

Als Nachfolger des hl. Petrus (gest. 64 - 67 n. Chr.) erlangte der Bischof von Rom die Papstwürde. Im Jahre 754 erhielt der Papst Stephan II. ein Gebiet, welches der Grundstock des heutigen Vati­kans war vom Kaiser Pippin als Geschenk. Im Gegenzug legitimierte die Kirche und der Papst das karolingische Herrschergeschlecht. Im Jahre 800 n. Chr. wurde Karl der Große im Petersdom von Papst Leo III. zum Kaiser gekrönt. Der Kirchenstaat nahm an Einfluss und Bedeutung zu. Einen Rückschlag erfolgte in der Zeit von 1305 - 1417, als die Päpste ihre Residenz nach Avignon (Frankreich) verlegten. Rom verlor wieder an Bedeutung zumal die Pest die Einwohnerzahl unter 20.000 sinken ließ.

 

6. Rom als Kirchenstaat

 

Unter Papst Martin V. (1417 - 1431) begann für Rom eine neue Blütezeit. Sie stand unter dem Ein­fluss der Renaissance und des Barock. Rom wurde Betätigungsfeld bedeutendster Künstler:

- Bramante (1444 - 1514)

- Michelangelo (1475 - 1564)

- Raffael (1483 - 1520)

- Bernini (1598 - 1680)

- Borromini (1599- 1687)

Jedoch schwand im 17. und 18 Jahrhundert wieder der Einfluss und die Macht des Papstes. Dennoch wuchs Rom von 100.000 Einwohnern im Jahre 1600 auf ca. 150.000 im Jahre 1800 an. Napoleon nahm 1798 Rom ein und machte es wieder zur Hauptstadt der Römischen Republik. 1815 wurde der Kirchenstaat wieder hergestellt.

 

7. Rom als Hauptstadt von Italien

 

1871 wurde Rom zur Hauptstadt des Königreiches Italien. Die Einwohnerzahl wuchs seit 1870 von 260.000 auf über 1 Millionen im Jahre 1930. Die faschistische Diktatur Mussolinis gaben der Staat neue Akzente. 1929 erhielt der Papst den Vatikan als souveränen Staat. Im Juni 1944 wurde Rom kampflos den Alliierten preisgegeben. 1946 wurde es Hauptstadt der Republik Italien.

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